Ms. Yuksel Mutlu, who is the spokesperson of the Turkey Peace Assembly and a member of the Honorary Board of the Human Rights Association (IHD), was detained at about 06.00 from her house by gendarmerie forces on 28.05.2009. After Ms. Mutlu had been detained, she was taken to Izmir a city in the Aegean Region of Turkey. Unfortunately Ms. Mutlu was arrested last night (01.06.2009) after being kept under detention for four days. According to the first set of information we learned, it was an arbitrary arrest based on assumptions by means of wire-tapping. That is the reason why her case is under secrecy, which prevents her lawyers to meet her for the first twenty four hours.
35 administrators and members of the trade unions, which are affiliates of the Confederation of Public Employees Trade Unions or KESK, were also detained in the same detention operation conducted by the gendarmerie forces. Most of these trade union members are also IHD members. The KESK Headquarters was raided in an unlawful manner. 16 of these people, including Ms. Mutlu, were arrested. KESK administrators were released.
The detention and arrest of Ms. Yuksel Mutlu contravenes the United Nations Declaration on the Protection of Human Rights Defenders openly. Ms. Yuksel Mutlu, who is taking part in peace activities, and Ms. Songul Morsumbul the Secretary General for Women Issues of the KESK, joined the mission about the massacre in Bilge Village in Mardin a city in the Southeast region of Turkey. She was carrying out preparatory activities within the framework of Turkey Peace Assembly’ call to stop armed conflict and end deaths to reach a solution. There is no legal ground in the arrest of Ms. Yuksel Mutlu. This arrest has shown that Ms. Mutlu’s peace activities disturb some groups. Arrest is being used as it were a tool to punish people in Turkey. The Minister of Justice admitted this reality by expressing that more than % 60 of prisoners are arrested people not sentenced in prisons of Turkey. On this occasion, we remind once again the arrest procedure of Turkey must be revised. People must be not arrested in such an arbitrary and unlawful manner.
Ms. Yuksel Mutlu and trade union members must be released.
HUMAN RIGHTS ASSOCIATION
Pressemitteilung
Für die Freilassung der Friedensaktivistin Yüksel Mutlu und der inhaftierten GewerkschaftlerInnen .
Die Sprecherin des Friedensrates der Türkei und Beiratsmitglied des Menschenrechtsvereins Yüksel Mutlu wurde am frühen Morgen des 28.05.09 um 6:00 Uhr von der Gendarmerie in Untersuchungshaft genommen. Yüksel Mutlu wurde anschließend nach Izmir gebracht und nach Ablauf von 4 Tagen Untersuchungshaft, per Haftbefehl eingesperrt. (01.06.09)
Soweit wir es in Erfahrung bringen konnten beruht der Haftbefehl auf Protokolle aufgezeichneter Telefongespräche. Damit wurde die Geheimhaltung und somit ein 24 stündiges Verhör ohne Anwalt begründet. Das ist für uns reine Willkür.
Zeitgleich mit der Verhaftung von Yüksel Mutlu wurden auch 35 Mitglieder und Funktionäre der KESK (Gewerkschaft des öffentlichen Dienstes), die mehrheitlich auch Mitglieder unseres Vereins sind, in Gewahrsam genommen. Ohne rechtliche Grundlage wurden die zentralen Räume der Gewerkschaft durch die Gendarmarie durchsucht. Neben Yüksel Mutlu wurden gegen weitere 16 Mitglieder der Gewerkschaft Haftbefehle erlassen. Die leitenden Funktionäre der Gewerkschaft wurden wieder freigelassen.
Mit der Verhaftung von Yüksel Mutlu wurden die Vereinbarungen der Vereinten Nationen zum Schutz von MenschenrechtsaktivistInnen bedenkenlos missachtet. Die Friedensaktivistin Yüksel Mutlu war gemeinsam mit der KESK Funktionärin Songül Morsümbül Mitglied der Untersuchungskommission bestehend aus Frauen, die im Zusammenhang mit dem Massaker im Dorf Bilge, in Mardin vor Ort recherchierten. Sie hatten zuletzt an einem Aufruf gearbeitet die Waffen zum Schweigen zu bringen, das Sterben zu beenden und damit die Wege für eine politische Lösung zu ebnen. Es gibt keine juristische Grundlage, die die Verhaftung von Yüksel Mutlu rechtfertigen könnte. Die Verhaftung von Yüksel Mutlu ist Ausdruck der Verstimmung über Ihre Arbeit. Denn in der Türkei sind Verhaftungen zur beliebten Maßnahmen gegen unliebsame Menschen und Ihr Engagement geworden. Der türkische Justizminister hat bereits offen eingestanden, dass 60 % der Inhaftierten in den türkischen Gefängnissen mit dieser Maßnahme sanktioniert werden.
Wir nehmen die letzten Verhaftungen zum Anlass, um nochmals auf die Wirklichkeit dieses Verhaftungsregimes aufmerksam zu machen und es zu hinterfragen. Es ist nicht hinnehmbar, dass MenschrechtsaktivistInnen mit einer solchen Willkür verhaftet und eingesperrt werden können.
Wir fordern die sofortige Freilassung von Yüksel Mutlu und den anderen Inhaftierten!
Menschenrechtsverein